08.05.2025 / Junge Oper
Sounds of Resistance
Do 08.05.2025
Theater Duisburg
19:30
Mitmachen Junge Oper
Termine
19:30
Mitmachen Junge Oper
Beschreibung
In Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt Leipzig.
Meuten, Mobs, Fahrtenstenze, Blasen, Navajos, Ruhr- und Edelweißpiraten: Überall formieren sich im Deutschland des Nationalsozialismus Gruppen, die sich nicht mit der staatlich verordneten Jugendkultur identifizieren. Kleidungsstil, Musik und Freizeitaktivitäten schweißen sie zusammen. Durch ihr Auftreten, aber auch durch politische Aktionen geraten sie in Konflikt mit der NS-Ideologie und ins Fadenkreuz der Gestapo. In der Spielzeit 24/25 widmen sich das Theater der Jungen Welt Leipzig und die Junge Oper am Rhein in einem erinnerungskulturellen Musiktheaterprojekt diesem jugendlichen Widerstand. Unter der künstlerischen Leitung von Regisseur und Musiker Schorsch Kamerun arbeiten junge Menschen in Leipzig und Duisburg zur Geschichte dieser Jugendgruppen und zur Rolle von Jugendkultur damals und heute: Wann wird Unangepasstheit zu Opposition, wann Opposition zu Widerstand?
Teil 1: »Meuten Memorial Movement«
musiktheatrale Performance auf dem Lindenauer Markt
»Seit langer Zeit mußte die Beobachtung gemacht werden, daß unter der Leipziger Jugend in bemerkenswerter Weise Unruhe herrscht. die Meldungen von Vorkommnissen verschiedenster Art (Zusammenrottungen, Schlägereien mit der HJ und ähnliches) häuften sich in zunehmendem Maße«, notierte die Gestapo in einem Bericht im Mai 1938.
Die Leipziger Meuten, Gruppen von Jugendlichen, die in dezentralen Cliquen zusammenkamen (u.a. in Lindenau und Connewitz aber auch im Leipziger Osten und in Kleinzschocher) sind ein im Rest der Republik weitgehend unbekannt gebliebenes Phänomen, umfassten zu ihrer Hochphase aber immerhin etwa 1500 junge Menschen, die auf unterschiedliche Art ihre Nonkonformität zur NS-Ideologie ausdrückten und auslebten. In regelmäßigen Proben und Workshops arbeitet eine Gruppe Jugendlicher ab 16 Jahren am TDJW zur Geschichte der Meuten, zur Rolle von Jugendkultur damals und heute und zu der Frage, wann Unangepasstheit zu Opposition wird und wann Opposition zu Widerstand. Im April 2025 wird das Ergebnis dieser Arbeit als musiktheatrale Performance auf dem Lindenauer Markt präsentiert. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs wird außerdem unter der Mitarbeit von Kollektiv Plus X ein Memorial entworfen, das auf Initiative des Jugendparlaments Leipzig und gemäß Stadtratsbeschlusses vom März 2022 als Erinnerungsort für die Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt verbleiben soll.
Premiere: 25. April 2025
Die Leipziger Meuten, Gruppen von Jugendlichen, die in dezentralen Cliquen zusammenkamen (u.a. in Lindenau und Connewitz aber auch im Leipziger Osten und in Kleinzschocher) sind ein im Rest der Republik weitgehend unbekannt gebliebenes Phänomen, umfassten zu ihrer Hochphase aber immerhin etwa 1500 junge Menschen, die auf unterschiedliche Art ihre Nonkonformität zur NS-Ideologie ausdrückten und auslebten. In regelmäßigen Proben und Workshops arbeitet eine Gruppe Jugendlicher ab 16 Jahren am TDJW zur Geschichte der Meuten, zur Rolle von Jugendkultur damals und heute und zu der Frage, wann Unangepasstheit zu Opposition wird und wann Opposition zu Widerstand. Im April 2025 wird das Ergebnis dieser Arbeit als musiktheatrale Performance auf dem Lindenauer Markt präsentiert. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs wird außerdem unter der Mitarbeit von Kollektiv Plus X ein Memorial entworfen, das auf Initiative des Jugendparlaments Leipzig und gemäß Stadtratsbeschlusses vom März 2022 als Erinnerungsort für die Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt verbleiben soll.
Premiere: 25. April 2025
SOUNDS OF RESISTANCE
musiktheatrales Kooperationsprojekt in Leipzig und Duisburg zu
Jugendwiderstand gegen NS-Unrecht
Jugendwiderstand gegen NS-Unrecht
Künstlerische Leitung & Regie: Schorsch Kamerun
Musik: Schorsch Kamerun, PC Nackt
Bühne & Kostüme: Katja Eichbaum
Konzeption Digitales Klangarchiv: Holger Heißmeyer
Dramaturgie: Florian Heller
Produktionsleitung: Verena Strasser
Theatervermittlung: Ronja Kindler
Regieassistenz: Tobias Dömer
Social Media Content Creator: Meret Aupperle
Musik: Schorsch Kamerun, PC Nackt
Bühne & Kostüme: Katja Eichbaum
Konzeption Digitales Klangarchiv: Holger Heißmeyer
Dramaturgie: Florian Heller
Produktionsleitung: Verena Strasser
Theatervermittlung: Ronja Kindler
Regieassistenz: Tobias Dömer
Social Media Content Creator: Meret Aupperle
»Seit langer Zeit mußte die Beobachtung gemacht werden, daß unter der Leipziger Jugend in bemerkenswerter Weise Unruhe herrscht. die Meldungen von Vorkommnissen verschiedenster Art (Zusammenrottungen, Schlägereien mit der HJ und ähnliches) häuften sich in zunehmendem Maße«, notierte die Gestapo in einem Bericht im Mai 1938.
Die Leipziger Meuten, Gruppen von Jugendlichen, die in dezentralen Cliquen zusammenkamen (u.a. in Lindenau und Connewitz aber auch im Leipziger Osten und in Kleinzschocher) sind ein im Rest der Republik weitgehend unbekannt gebliebenes Phänomen, umfassten zu ihrer Hochphase aber immerhin etwa 1500 junge Menschen, die auf unterschiedliche Art ihre Nonkonformität zur NS-Ideologie ausdrückten und auslebten. In regelmäßigen Proben und Workshops arbeitet eine Gruppe Jugendlicher ab 16 Jahren am TDJW zur Geschichte der Meuten, zur Rolle von Jugendkultur damals und heute und zu der Frage, wann Unangepasstheit zu Opposition wird und wann Opposition zu Widerstand. Im April 2025 wird das Ergebnis dieser Arbeit als musiktheatrale Performance auf dem Lindenauer Markt präsentiert. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs wird außerdem unter der Mitarbeit von Kollektiv Plus X ein Memorial entworfen, das auf Initiative des Jugendparlaments Leipzig und gemäß Stadtratsbeschlusses vom März 2022 als Erinnerungsort für die Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt verbleiben soll.
Premiere: 25. April 2025
Die Leipziger Meuten, Gruppen von Jugendlichen, die in dezentralen Cliquen zusammenkamen (u.a. in Lindenau und Connewitz aber auch im Leipziger Osten und in Kleinzschocher) sind ein im Rest der Republik weitgehend unbekannt gebliebenes Phänomen, umfassten zu ihrer Hochphase aber immerhin etwa 1500 junge Menschen, die auf unterschiedliche Art ihre Nonkonformität zur NS-Ideologie ausdrückten und auslebten. In regelmäßigen Proben und Workshops arbeitet eine Gruppe Jugendlicher ab 16 Jahren am TDJW zur Geschichte der Meuten, zur Rolle von Jugendkultur damals und heute und zu der Frage, wann Unangepasstheit zu Opposition wird und wann Opposition zu Widerstand. Im April 2025 wird das Ergebnis dieser Arbeit als musiktheatrale Performance auf dem Lindenauer Markt präsentiert. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs wird außerdem unter der Mitarbeit von Kollektiv Plus X ein Memorial entworfen, das auf Initiative des Jugendparlaments Leipzig und gemäß Stadtratsbeschlusses vom März 2022 als Erinnerungsort für die Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt verbleiben soll.
Premiere: 25. April 2025
Teil 2: »House of Resistance«
Performative Installation und Szenisches Konzert im Theater Duisburg
»In den westdeutschen Industriezentren an Rhein und Ruhr entstanden zu Beginn der 1940er Jahre mit den Edelweißpiraten die zahlenmäßig größten subkulturellen Jugendgruppen gegen die Hitlerjugend. Besonders in den Städten Köln, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Oberhausen und Wuppertal prägten sie das Verständnis von jugendlicher Opposition in Westdeutschland und darüber hinaus. Ihre Mitglieder gingen in die Tausende.« (Sascha Lange: »Meuten, Swings und Edelweißpiraten«)
Analog zum Prozess in Leipzig arbeiten Jugendliche aus Duisburg ein Jahr lang zu Geschichte dieser Jugendgruppen an Rhein und Ruhr. Wie unterscheidet sich der erinnerungskulturelle Diskurs zwischen West und Ost? Was bedeutet Erinnerungskultur in einer stark durch Migrationsgeschichte geprägten Stadt wie Duisburg? Und welche Rolle spielt Populärkultur im Vergleich zur Hochkultur in widerständiger Praxis? Am 8. Mai 2025, dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wird das Theater Duisburg einen Tag lang zum »House of Resistance« in einer begehbaren Installation bespielen unterschiedliche Duisburger Gruppen (von Bürger:innenchor bis zum Jugendorchester) das Theaterhaus mit szenischen und musikalischen formaten, Performances, Interventionen und Happenings. Den Tag beschließt ein szenisches Konzert auf der großen Bühne des Theaters, an dem die Duisburger und die Leipziger Gruppe sowie Sänger:innen der Deutschen Oper am Rhein und Mitglieder der Duisburger Philharmoniker beteiligt sein werden.
Premiere: 8. Mai 2025
Analog zum Prozess in Leipzig arbeiten Jugendliche aus Duisburg ein Jahr lang zu Geschichte dieser Jugendgruppen an Rhein und Ruhr. Wie unterscheidet sich der erinnerungskulturelle Diskurs zwischen West und Ost? Was bedeutet Erinnerungskultur in einer stark durch Migrationsgeschichte geprägten Stadt wie Duisburg? Und welche Rolle spielt Populärkultur im Vergleich zur Hochkultur in widerständiger Praxis? Am 8. Mai 2025, dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wird das Theater Duisburg einen Tag lang zum »House of Resistance« in einer begehbaren Installation bespielen unterschiedliche Duisburger Gruppen (von Bürger:innenchor bis zum Jugendorchester) das Theaterhaus mit szenischen und musikalischen formaten, Performances, Interventionen und Happenings. Den Tag beschließt ein szenisches Konzert auf der großen Bühne des Theaters, an dem die Duisburger und die Leipziger Gruppe sowie Sänger:innen der Deutschen Oper am Rhein und Mitglieder der Duisburger Philharmoniker beteiligt sein werden.
Premiere: 8. Mai 2025
HOUSE OF RESISTANCE
performative Installation und Szenisches Konzert im Theater Duisburg
mit Musik von Schorsch Kamerun, PC Nackt, Hartmut Flading, Philipp Glass, Hanns Eisler u.a.
mit Musik von Schorsch Kamerun, PC Nackt, Hartmut Flading, Philipp Glass, Hanns Eisler u.a.
Künstlerische Leitung & Regie: Schorsch Kamerun
Arrangement: Ui-Kyung Lee
Musiker:innen: Duisburger Philharmoniker, Junges Ensemble Ruhr, Fabijan Balkan Brass Band, Schorsch Kamerun, PC Nackt, Frodo Dinnebier, Inas Mujadzic, Leah Weber
Beteiligte Gruppen und Künstler:innen: Internationale Jugendbühne Bahtalo (Leitung: Annegret Keller-Steegmann, Regie: Thomas Hennrich, Choreografie: Claude de Souza) , Junges Ensemble Ruhr, Allerwelt Ensemble Duisburg, Soziokulturelles Zentrum Stapeltor, StattChor Duisburg, Ensemblemitglieder des Theaters der Jungen Welt Leipzig (Martin Klemm, Sofiia Stasiv, Anna-Lena Zühlke), Ruth Bamberg, Christina Bernhardt, Fiona Fabulous, Jugendliche aus Duisburg und Leipzig
Arrangement: Ui-Kyung Lee
Musiker:innen: Duisburger Philharmoniker, Junges Ensemble Ruhr, Fabijan Balkan Brass Band, Schorsch Kamerun, PC Nackt, Frodo Dinnebier, Inas Mujadzic, Leah Weber
Beteiligte Gruppen und Künstler:innen: Internationale Jugendbühne Bahtalo (Leitung: Annegret Keller-Steegmann, Regie: Thomas Hennrich, Choreografie: Claude de Souza) , Junges Ensemble Ruhr, Allerwelt Ensemble Duisburg, Soziokulturelles Zentrum Stapeltor, StattChor Duisburg, Ensemblemitglieder des Theaters der Jungen Welt Leipzig (Martin Klemm, Sofiia Stasiv, Anna-Lena Zühlke), Ruth Bamberg, Christina Bernhardt, Fiona Fabulous, Jugendliche aus Duisburg und Leipzig
Teil 3: »Sounds of Resistance«
Digitales Klangarchiv
Auf Grundlage des Content Management Systems »interkit« entsteht über den Verlauf des Projekts ein für Mobilgeräte optimiertes webbasiertes Klangarchiv. Sein Ziel ist es, jugendlichen Widerstand gegen NS-Unrecht vor allem in seiner Dezentralität sichtbar machen zu können. Klangliche Ergebnisse von Recherchen und Proben werden in das Archiv eingebunden, Orte wie das Leipziger Memorial können als analoge »entry points« in die digitale Karte fungieren.
Das Archiv soll als bleibende digitale Installation die Vielfalt jungen Widerstands gegen NS-Unrecht abbilden und im Nachgang des Projektes nebst einem angeschlossenen Vermittlungskonzept auch Schulen, sozialen Zentren und anderen Gruppen, die zur Thematik arbeiten wollen zur Verfügung stehen, so dass das Archiv mit ergebnissen aus weiteren Städten gefüllt werden kann.
Abschluss: Mai 2025
Das Archiv soll als bleibende digitale Installation die Vielfalt jungen Widerstands gegen NS-Unrecht abbilden und im Nachgang des Projektes nebst einem angeschlossenen Vermittlungskonzept auch Schulen, sozialen Zentren und anderen Gruppen, die zur Thematik arbeiten wollen zur Verfügung stehen, so dass das Archiv mit ergebnissen aus weiteren Städten gefüllt werden kann.
Abschluss: Mai 2025
Konzeption Digitales Klangarchiv: Holger Heißmeyer