22.02.–03.05.2025 / Oper

Lady Macbeth von Mzensk

Dmitri Schostakowitsch
So 30.03.2025
Opernhaus Düsseldorf
15:00 - 18:00
Oper
Im Anschluss: Nachgefragt
9983776756443322
Sonntagnachmittags-Abo 1
Termine
9983776756443322
Wechselnde Wochentage-Abo 3
9983776756443322
Kleines-Abo 1, Wechselnde Wochentage-Abo 4
15:00 - 18:00
Oper
Im Anschluss: Nachgefragt
9983776756443322
Sonntagnachmittags-Abo 1
9983776756443322
19:30 - 22:30
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Oper
9983776756443322
Samstags-Abo 1
Beschreibung
Wie weit darf ein Mensch gehen?
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
ca. 3 Stunden, eine Pause
Empfohlen ab 16 Jahren
Katerina Ismailowa ist wohlhabend verheiratet und einsam, ihr Mann impotent und ihr Schwiegervater ein Tyrann. Sie ist eingesperrt in einer Welt, in der erbarmungslose Rohheit, Despotie und Grausamkeit herrschen. Die lebens- und liebeslustige Frau gibt ihrer rauen Sehnsucht nach Freiheit Raum, als Sergej bei der Familie Ismailow zu arbeiten beginnt. Sie wirft sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihm und dem Schwiegervater Gift ins Essen. Doch die zunehmende Radikalität ihres Verlangens nach Selbstbestimmung wird weitere Opfer fordern ...

Wie weit darf ein Mensch gehen, um sich aus unwürdigen Verhältnissen zu befreien? Hier wird eine Frau niederträchtig zur Mörderin, und doch gilt ihr die Sympathie des 26-jährigen Komponisten Schostakowitsch. Seine groß angelegte, expressive Partitur zwischen tragischer Wucht und Satire, praller Groteske und erschütterndem Realismus, die nichts beschönigt und doch alles fühlbar macht, ist ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Regisseurin Elisabeth Stöppler und ihr Team erzählen nach der „Jungfrau von Orléans“ von Peter I. Tschaikowsky eine weitere radikal widersprüchliche Frauenfigur.
Mit freundlicher Unterstützung
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Chorleitung
Dramaturgie
Besetzung
Boris Timofejewitsch Ismailow
Sinowij Borissowitsch Ismailow
Katerina Ismailowa
Aksinja
Der Schäbige
Verwalter
Hausknecht / Alter Zwangsarbeiter
Priester
Polizeichef
Sonjetka
1. Vorarbeiter
Dae-Il Park
2. Vorarbeiter
Mamuka Manjgaladze
3. Vorarbeiter
Probeneinblick
Stimmen unserer Scouts für Oper und Ballett

Neena Hartmann über die Premiere am 22.02.2025:
„Lady Macbeth von Mzensk“ ist ein intensiver Opern-Thriller über Macht, Unterdrückung und weibliche Emanzipation.
Die Inszenierung zeigt die Hauptfigur, Katerina Ismailowa, nicht als Opfer, sondern als entschlossene, wütende und radikale Frau – gefangen in einer von toxischer Männlichkeit geprägten Welt, in der Gewalt, sei es körperlich oder seelisch, das einzige Kommunikationsmittel bleibt. Katerinas Geschichte ist nicht nur die einer einzelnen Frau im zaristischen Russland – sie steht für Frauen weltweit, die in toxischen Strukturen gefangen sind, in denen Macht, Kontrolle und Gewalt den Alltag bestimmen.
Die männlichen Figuren verkörpern unterschiedliche Facetten toxischer Machtstrukturen: Boris als brutaler Patriarch, Sinowi als besitzergreifender Ehemann, Sergej als manipulativer Verführer. Ihre Darsteller überzeugen sowohl stimmlich als auch darstellerisch mit intensiver Präsenz. Der Chor agiert als bedrohliche Masse und macht Katerinas Kampf umso aussichtsloser. Und dann die Musik – sie schlägt ein wie ein Blitz: entfesselt, gnadenlos, roh. Ironisch und unbändig, voller Dissonanzen, die das innere Chaos der Figuren hörbar machen.
Am Ende bleibt die Frage: Ist Katerinas Gewalt ein Akt der Befreiung oder nur eine andere Form der Unterwerfung? Die Inszenierung liefert keine einfachen Antworten, sondern konfrontiert das Publikum mit einer verstörenden, kraftvollen und hochaktuellen Interpretation von Schostakowitschs Werk.

Neena Hartmann, aufgewachsen in Neu-Delhi, berät als Marketing- und PR-Beraterin zwischen Indien und Deutschland und engagiert sich als Vorsitzende im Düsseldorfer Haus der Kulturen. Von dort will sie Brücken bauen zwischen migrantischer und deutscher Kultur.
Opernführer Audio
Einen kurzen Einblick in die Produktionen „Lady Macbeth von Mzensk“ gibt Ihnen hier Chefdramaturgin Anna Melcher. Den Opernführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.

Dauer: 11:24 Minuten

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