Roland Petit
Choreograph
Roland Petit wurde 1924 in Frankreich geboren und prägte den Tanz im 20. Jahrhundert maßgeblich. Er wurde an der Ballettschule der Pariser Oper ausgebildet und 1940 in das Corps de ballet der Compagnie aufgenommen, die er 1944 verließ, um seine eigenen Choreographien zu entwickeln. Ein Jahr später gründete er Les Ballets des Champs-Elysées, das er 1948 verließ, um seine neue Compagnie, Les Ballets de Paris - Roland Petit, zu gründen. Mit dieser Compagnie schuf er viele seiner berühmtesten Ballette wie „Les demoiselles de la nuit“ oder „Carmen“. Während in den 1950er Jahren seine internationale Karriere begann und er als Choreograph weltweit für renommierte Compagnien wie das Royal Ballet in London oder das American Ballet Theatre in New York City arbeitete, weitete er sein Schaffensspektrum aus: er stieg in Hollywoods Unterhaltungsindustrie ein und choreographierte dort Revuen, Musicals und Filme wie „Daddy Long Legs“ mit Fred Astaire oder „Anything Goes“ mit Zizi Jeanmaire und Bing Crosby. 1973 wurde er künstlerischer Leiter des Ballet National de Marseille und kreierte dort in den folgenden 26 Jahren zahlreiche Meisterwerke. Für seine Produktionen tat sich Petit mit anderen berühmten Kreativen zusammen: Marcel Landowski, Gabriel Yared und Henry Dutillieux komponierten Ballettmusiken und ein eigens choreographiertes Ballett fand unter Bühnenmitwirkung von Pink Floyd statt. Die Modeschöpfer Yves Saint Laurent und Christian Dior entwarfen Kostüme für ihn und Künstler wie Pablo Picasso, Niki de Saint Phalle oder Max Ernst schufen Bühnenbilder für seine Ballette. Bis zu seinem Tod im Jahr 2011 arbeitete er mit den renommiertesten Compagnien der Welt und konzipierte über 100 Choreographien. An der Deutschen Oper am Rhein ist in der Saison 2021/22 im Ballettabend „I am a problem“ Roland Petits „Carmen“ zu sehen.