Otto Schenk
Otto Schenk begann ein Jus-Studium an der Universität Wien, bevor er eine Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar absolvierte. Seine Theaterkarriere begann er als Schauspieler am Wiener Volkstheater. Seit 1955 war er Regisseur und Schauspieler am Theater in der Josefstadt. In der Folgezeit inszenierte er an den Münchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Wiener Burgtheater. Regiearbeiten bei den Salzburger Festspielen waren u.a. Shakespeares „Was ihr wollt" (1973) und „Wie es euch gefällt" (1980, mit Schenk als Probstein), Johann Nestroys „Der Talisman" (1976) und "Der Zerrissene" (1982, mit Helmuth Lohner in der Titelrolle und Schenk als Gluthammer). Seine erste Oper, Mozarts "Die Zauberflöte", inszenierte Otto Schenk 1957 am Salzburger Landestheater. Schon wenig später gelang ihm der Aufstieg in die internationale Spitzenklasse der Opernregisseure. Durchschlagenden Erfolg hatte er mit Alban Bergs „Lulu" an der Wiener Staatsoper (1962), wo er lange als ständiger Regisseur arbeitete und manche Inszenierungen immer noch auf dem Spielplan stehen. Es folgten Inszenierungen am Nationaltheater, an der Hamburger Oper und der Deutschen Oper Berlin, sowie die Uraufführungen von Friedrich Cerhas „Baal" 1981 bei den Salzburger Festspielen und Carl Maria v. Webers „Der Freischütz" 1983 bei den Bregenzer Festspielen. Zahlreiche Inszenierungen erarbeitete er auch an der Metropolitan Opera New York, darunter Beethovens „Fidelio" (1970), „Die Fledermaus" von Johann Strauß (1984), Wagners "Tannhäuser" (1978) und "Der Ring der Nibelungen" (1986/87). Von 1986 bis 1997 war Otto Schenk Intendant des Josefstädter Theaters. Danach war er weiter erfolgreich als Schauspieler in zahlreichen Produktionen zu erleben. So spielte er von 1990 bis 2009 470 Vorstellungen des Dauerbrenners „Othello darf nicht platzen" in den Kammerspielen. Ende 2020 verabschiedete er sich als Diener Firs (Tschechow „Der Kirschgarten“) am Theater in der Josefstadt/Wien von der Theaterbühne. An der Deutschen Oper am Rhein ist seine Inszenierung von Strauss‘ „Der Rosenkavalier“ zu sehen.