Marcos Morau
© Albert Pons
Der in Valencia geborene und international tätige Marcos Morau studierte Choreographie, Fotografie, Theatertheorie und Dramaturgie an Universitäten in seiner Heimatstadt, Barcelona und New York. Ohne selbst Tänzer gewesen zu sein, gründete er 2005 in Barcelona seine Compagnie La Veronal, mit der er seine eigene Tanzsprache schuf, in der Tanz, Bühne, Kostüm und Licht gleichberechtigte Partner sind. Ihn zeichnet eine kraftvolle Körpersprache aus, die auf der Auslöschung jeglicher organischer Logik beruht, die die Bewegung seziert und zu einer einzigartigen Identität macht. Mitglieder seiner experimentellen Tanz- und Künstlergruppe stammen aus den Sparten Tanz, Film, Fotografie und Literatur. So liegt der Kern seines Schaffens in Interdisziplinarität und der Suche nach Möglichkeiten, verschiedene Arbeitsweisen immer wieder neu zusammenzubringen. Besonders deutlich sind die Einflüsse aus Film und Fotografie in Marcos Moraus Choreographien – es entsteht eine Ästhetik, die sich mit bildgewaltigen Inszenierungen einbrennt und als Gesamtkunstwerk besticht. Marcos Morau erhielt 2013 den nationalen Tanzpreis des spanischen Kulturministeriums und eine Vielzahl weiterer Preise. Er choreographierte u.a. für die Compañía Nacional de Danza in Madrid, GöteborgsOperans Danskompani, das Nederlands Dans Theater, Scapino Ballet Rotterdam, Ballet de Lorraine, Ballet du Rhin, Carte Blanche in Norwegen, das Royal Danish Ballet in Kopenhagen, Lyon Opera Ballet und unlängst sein erstes abendfüllendes Werk „Nachtträume“ für das Ballett Zürich. Ab der Spielzeit 2023/24 ist er Artist in Residence am Staatsballett Berlin. Seine Version zu Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ aus der Spielzeit 2022/23 ist seine erste Arbeit für das Ballett am Rhein.