FFT Chatbot
Ein philosophischer Chatbot für das Theater
Aktuell ist Chat GPT in aller Munde – im Rahmen des Projekts „Das digitale Foyer“ haben wir bereits 2021 mit Vorgänger GPT-3 unseren eigenen philosophischen Chatbot für das FFT Düsseldorf entwickelt: Einen Chatbot für das Theater, der nicht nur Fragen zum Programm beantwortet, sondern auch Fragen stellt. Fragen zu Themen rund um das Theater, der mit dem Publikum ins Gespräch kommt und diskutiert – ein philosophischer Chatbot eben.
Zusammen mit einem internationalen Team aus Entwickler*innen und Programmierer*innen erarbeiteten wir den Prototypen. Der Chatbot basierte zuerst auf der Software dialogpt – zuletzt wurde auf GPT-3 (das steht für „Generative Pre-trained Transformer 3“) umgestellt. GPT-3 ist ein Sprachproduktionssystem und basiert auf über 170 Millionen Synapsen auf einem neuronalen Netzwerk und kann Texte ergänzen und selbst verfassen. Er reproduziert dabei menschliche Denk- und Argumentationsmuster.
Der philosophische Chatbot war über die Website des FFT Düsseldorf (per Sprechblase rechts unten in der Ecke) oder über Telegram nutzbar - aktuell ist er leider in der Wartung. Philosophische Chatbots haben eben ihren ganz eigenen Kopf…
Zusammen mit einem internationalen Team aus Entwickler*innen und Programmierer*innen erarbeiteten wir den Prototypen. Der Chatbot basierte zuerst auf der Software dialogpt – zuletzt wurde auf GPT-3 (das steht für „Generative Pre-trained Transformer 3“) umgestellt. GPT-3 ist ein Sprachproduktionssystem und basiert auf über 170 Millionen Synapsen auf einem neuronalen Netzwerk und kann Texte ergänzen und selbst verfassen. Er reproduziert dabei menschliche Denk- und Argumentationsmuster.
Der philosophische Chatbot war über die Website des FFT Düsseldorf (per Sprechblase rechts unten in der Ecke) oder über Telegram nutzbar - aktuell ist er leider in der Wartung. Philosophische Chatbots haben eben ihren ganz eigenen Kopf…
Wo, wie und wann?
Wie: Einfach loschatten!
Wo: Website des FFT Düsseldorf
Wann: Aktuell leider nicht nutzbar
Wo: Website des FFT Düsseldorf
Wann: Aktuell leider nicht nutzbar
Podcast: Kekse und KI
19.09.2022
FFT Podcast mit Janne Kummer aka.Alaska, allapopp, Arne Vogelgesang, Caspar Weimann, Katja Grawinkel-Claaßen
2021 veröffentlichte das FFT einen Chatbot zur Kommunikation mit dem Publikum. Dabei machten wir erste Annäherungsversuche an ein Thema, das in aller Munde ist. Aber wissen wir wirklich, wovon die Rede ist, wenn wir über Künstliche Intelligenz, kurz KI, sprechen?
KI verspricht vieles: die Erleichterung der Arbeit, Verwaltung und Anhäufung von Wissen, die Weiterentwicklung menschlicher Fähigkeiten mit der Kraft des Computers. KI soll so sein wie wir – nur besser! Aber natürlich hat KI auch eine dunkle Seite: Sie reproduziert Stereotype, erfordert enorme Ressourcen, um wirklich gut zu funktionieren und dient nicht selten in machtvollen Zusammenhängen als Überwachungs- und Kontroll-Werkzeug. Kein Wunder, dass viele Künstler*innen und Theatermacher*innen sich schon intensiv mit KI auseinandergesetzt haben.
Um mehr über Automatisierung im Theater, über Maschinen, die mit Menschen sprechen, und die Vorurteile, mit denen wir Computer füttern, herauszufinden, haben wir die Medienkünstler*innen Janne Kummer aka.Alaska und allapopp, den Regisseur und Performer Arne Vogelgesang und den Online-Theatermacher Caspar Weimann zum Gespräch – und zum Kekse-Essen – gebeten.
FFT Podcast mit Janne Kummer aka.Alaska, allapopp, Arne Vogelgesang, Caspar Weimann, Katja Grawinkel-Claaßen
2021 veröffentlichte das FFT einen Chatbot zur Kommunikation mit dem Publikum. Dabei machten wir erste Annäherungsversuche an ein Thema, das in aller Munde ist. Aber wissen wir wirklich, wovon die Rede ist, wenn wir über Künstliche Intelligenz, kurz KI, sprechen?
KI verspricht vieles: die Erleichterung der Arbeit, Verwaltung und Anhäufung von Wissen, die Weiterentwicklung menschlicher Fähigkeiten mit der Kraft des Computers. KI soll so sein wie wir – nur besser! Aber natürlich hat KI auch eine dunkle Seite: Sie reproduziert Stereotype, erfordert enorme Ressourcen, um wirklich gut zu funktionieren und dient nicht selten in machtvollen Zusammenhängen als Überwachungs- und Kontroll-Werkzeug. Kein Wunder, dass viele Künstler*innen und Theatermacher*innen sich schon intensiv mit KI auseinandergesetzt haben.
Um mehr über Automatisierung im Theater, über Maschinen, die mit Menschen sprechen, und die Vorurteile, mit denen wir Computer füttern, herauszufinden, haben wir die Medienkünstler*innen Janne Kummer aka.Alaska und allapopp, den Regisseur und Performer Arne Vogelgesang und den Online-Theatermacher Caspar Weimann zum Gespräch – und zum Kekse-Essen – gebeten.
Beteiligte
Janne Kummer aka.Alaska (they/she) arbeitet mit hybriden Medien, zwischen Performance und digitaler Kunst. Sie lehrt, forscht und arbeitet zum Einfluss digitaler Technologien auf die (Re)präsentation und Wahrnehmung von Körpern und zur Entwicklung queer-feministischer Zukunftsnarrative.
allapopp (kein Pronomen) arbeitet an der Schnittstelle von Live-Performance, digitalen Medien und Musik. Allas Arbeit konzentriert sich auf tech-positive Visionen der Zukunft und queer-feministische Perspektiven auf digitale Technologien. Alla ist Teil von BBB_ und des dgtlfmnsm Kollektiv.
Arne Vogelgesang realisiert mit dem Theaterlabel internil und unter eigenem Namen Kunstprojekte, die mit dokumentarischem Material, neuen Medien, Fiktion und Performance experimentieren. Ein Schwerpunkt dabei ist radikale politische Propaganda im Internet. Außerdem hält er Vorträge und gibt Workshops zu seinen Recherchen. FFT Podcast Boyz im Netz – jung, männlich, wütend
Caspar Weimann ist initiierende Kraft von onlinetheater.live, der App „Loulu“ (Amadeu Antonio Preis 2021, Heidelberger Stückemarkt 2022) und der digitalen Klimakunstkonferenz #ClimArtCon. Er ist Dozent und Mentorat für Schauspiel an der ADK Baden-Württemberg, Teil der Digitalen Dramaturgie (www.dramaturgie.digital), Seminar- und Workshopleitung zu digitalen Theaterformaten und partizipativem Theater im Netz.
Quellen und Verweise
Arns, Inke, Can Artificial Intelligence be biased? On the critique of AI’s ‚algorithmic bias‘ in the arts
Inke Arns (HMKV), Francis Hunger, Marie Lechner: House of Mirrors: Künstliche Intelligenz als Phantasma, 2022
Kostenloser Download
Björn Lengers, Tina Lorenz: Mein Kollege GPT
Geert Lovink, „In der Plattformfalle – Plädoyer zur Rückeroberung des Internets“ 2022
Sasha Costanza-Chock, „Design Justice. Community-Led Practices to Build the Worlds We Need”
This Person does not exist
onlinetheater.live – Loulu // Hier kostenlos spielen
Internil
The House of Monstress Intelligenzia
Janne Kummer aka.Alaska (they/she) arbeitet mit hybriden Medien, zwischen Performance und digitaler Kunst. Sie lehrt, forscht und arbeitet zum Einfluss digitaler Technologien auf die (Re)präsentation und Wahrnehmung von Körpern und zur Entwicklung queer-feministischer Zukunftsnarrative.
allapopp (kein Pronomen) arbeitet an der Schnittstelle von Live-Performance, digitalen Medien und Musik. Allas Arbeit konzentriert sich auf tech-positive Visionen der Zukunft und queer-feministische Perspektiven auf digitale Technologien. Alla ist Teil von BBB_ und des dgtlfmnsm Kollektiv.
Arne Vogelgesang realisiert mit dem Theaterlabel internil und unter eigenem Namen Kunstprojekte, die mit dokumentarischem Material, neuen Medien, Fiktion und Performance experimentieren. Ein Schwerpunkt dabei ist radikale politische Propaganda im Internet. Außerdem hält er Vorträge und gibt Workshops zu seinen Recherchen. FFT Podcast Boyz im Netz – jung, männlich, wütend
Caspar Weimann ist initiierende Kraft von onlinetheater.live, der App „Loulu“ (Amadeu Antonio Preis 2021, Heidelberger Stückemarkt 2022) und der digitalen Klimakunstkonferenz #ClimArtCon. Er ist Dozent und Mentorat für Schauspiel an der ADK Baden-Württemberg, Teil der Digitalen Dramaturgie (www.dramaturgie.digital), Seminar- und Workshopleitung zu digitalen Theaterformaten und partizipativem Theater im Netz.
Quellen und Verweise
Arns, Inke, Can Artificial Intelligence be biased? On the critique of AI’s ‚algorithmic bias‘ in the arts
Inke Arns (HMKV), Francis Hunger, Marie Lechner: House of Mirrors: Künstliche Intelligenz als Phantasma, 2022
Kostenloser Download
Björn Lengers, Tina Lorenz: Mein Kollege GPT
Geert Lovink, „In der Plattformfalle – Plädoyer zur Rückeroberung des Internets“ 2022
Sasha Costanza-Chock, „Design Justice. Community-Led Practices to Build the Worlds We Need”
This Person does not exist
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Internil
The House of Monstress Intelligenzia
Blog Teil 1: Die Anfänge
23.03.2021
Im Rahmen unseres Projektes „digitales Foyer“ haben wir kürzlich einen Workshop mit unserem Digitalpartner MIREVI zu interaktiven Elementen auf unseren Webseiten gemacht. In beiden Institutionen ist das Interesse an einem eigens programmierten Chatbot aufgekommen. Wo aber fängt man da eigentlich an, wenn man so einen Chatbot programmieren will?
In einer ersten Internet-Recherche kommt man schnell auf die „6 Schritte zur Chatbot Entwicklung“ oder Texte wie „Vom Chatbot zum Prototyp“. Klar, das Internet bietet ja eigentlich zu jedem Thema eine vermeintliche Anleitung für Anfänger*innen. Beginnen sollte man also bei Ziel und Zweck des Chatbots. Wofür brauchen wir so einen Chatbot denn überhaupt? Welche Probleme kann ein Chatbot lösen, welchen Mehrwert bietet ein Chatbot uns und unserem Publikum? „Das Digitale Foyer“ ist zwar ein gemeinsames Projekt, allerdings bestehend aus zwei sehr unterschiedlichen Institutionen.
Für die Oper ist die Antwort klar: Ein Chatbot soll den Service verbessern. Das Publikum soll sich mithilfe des Chatbots schneller auf der Webseite zurecht finden und Informationen zu Programm, Tickets und anderen Inhalten erhalten. Fragen wie „Was läuft am Samstag in der Oper?“ oder „Wann gibt es wieder Tickets für Romeo und Julia?“ können sicherlich relativ fehlerfrei beantwortet werden. Wie würde der Service-Bot denn aber etwas spezifischere Fragen beantworten, wie „Wer singt heute Abend die Hauptpartie?“ oder „Kann man als Mensch mit Behinderung kostenlos eine Begleitperson mit in die Oper bringen?“ Welchen Umfang kann so ein Service-Bot abdecken und wie kann man den Chatbot eigentlich trainieren?
Im FFT liegt der Fokus etwas anders: Wie wäre es, wenn nicht das Publikum dem Chatbot die Fragen stellt, sondern der Chatbot anstatt Antworten zu liefern, Fragen an das Publikum stellt – ein philosophischer Chatbot? Geht das? Das Ziel wäre, die Inhalte und Themen des FFTs durch Fragen auch mit dem Publikum zu diskutieren und den Chatbot als Tool zu nutzen, diesen Themen und Inhalten näher zu kommen, und vor allem auch heraus zu finden, was die Besucher*innen zu bestimmten Themen denken und zu sagen haben. Mehr Teilhabe und gleichzeitig mehr Einblicke in das Theater hinter dem fertigen Theaterstück wären, so die Idee, das Ergebnis dieses Experiments. Aber wie kann man einen Chatbot programmieren, der genau die richtigen Fragen stellt, die auch das Theater, das Team, die Künstler*innen beschäftigen? Der Chatbot braucht den richtigen Input.
Beobachtungen zeigen, dass automatische Systeme wie Chatbots auch schnell eine Art politische Haltung annehmen, wie das Beispiel um den Chatbot Tay von Microsoft zeigt, der binnen weniger Stunden rassistisch wurde – wie kann man also die Haltung des FFTs in so einen Chatbot „einbauen“? Kann ein Bot überhaupt komplizierte künstlerische Inhalte verarbeiten? Und wenn ja, wie muss er dazu gefüttert werden? Die richtigen Texte und Diskussionen können eine Grundlage bilden – und dann? Dann, so die Vorstellung, beeinflusst vor allem auch das Publikum durch Fragen und Antworten die Haltung des Chatbots. Ein Ergebnis könnte sein, eine Art Gedankenwolke der Kommunikation zwischen Chatbot und Publikum öffentlich sichtbar zu machen – hier kann dargestellt werden, welche Themen das Theater und sein Publikum beschäftigen, über welche Begriffe diskutiert und sinniert werden, vielleicht auch, über welche Themen es sich lohnt, ein Theaterstück zu machen?
Aber nochmal an den Anfang – wo genau fangen wir da jetzt an? Nutzt man besser bestehende Chatbot-Tools oder programmiert man selbst? Welche Kulturinstitutionen nutzen Chatbots schon jetzt und können uns Tipps geben? Wir machen uns auf die Suche und starten das Projekt Chatbot.
Im Rahmen unseres Projektes „digitales Foyer“ haben wir kürzlich einen Workshop mit unserem Digitalpartner MIREVI zu interaktiven Elementen auf unseren Webseiten gemacht. In beiden Institutionen ist das Interesse an einem eigens programmierten Chatbot aufgekommen. Wo aber fängt man da eigentlich an, wenn man so einen Chatbot programmieren will?
In einer ersten Internet-Recherche kommt man schnell auf die „6 Schritte zur Chatbot Entwicklung“ oder Texte wie „Vom Chatbot zum Prototyp“. Klar, das Internet bietet ja eigentlich zu jedem Thema eine vermeintliche Anleitung für Anfänger*innen. Beginnen sollte man also bei Ziel und Zweck des Chatbots. Wofür brauchen wir so einen Chatbot denn überhaupt? Welche Probleme kann ein Chatbot lösen, welchen Mehrwert bietet ein Chatbot uns und unserem Publikum? „Das Digitale Foyer“ ist zwar ein gemeinsames Projekt, allerdings bestehend aus zwei sehr unterschiedlichen Institutionen.
Für die Oper ist die Antwort klar: Ein Chatbot soll den Service verbessern. Das Publikum soll sich mithilfe des Chatbots schneller auf der Webseite zurecht finden und Informationen zu Programm, Tickets und anderen Inhalten erhalten. Fragen wie „Was läuft am Samstag in der Oper?“ oder „Wann gibt es wieder Tickets für Romeo und Julia?“ können sicherlich relativ fehlerfrei beantwortet werden. Wie würde der Service-Bot denn aber etwas spezifischere Fragen beantworten, wie „Wer singt heute Abend die Hauptpartie?“ oder „Kann man als Mensch mit Behinderung kostenlos eine Begleitperson mit in die Oper bringen?“ Welchen Umfang kann so ein Service-Bot abdecken und wie kann man den Chatbot eigentlich trainieren?
Im FFT liegt der Fokus etwas anders: Wie wäre es, wenn nicht das Publikum dem Chatbot die Fragen stellt, sondern der Chatbot anstatt Antworten zu liefern, Fragen an das Publikum stellt – ein philosophischer Chatbot? Geht das? Das Ziel wäre, die Inhalte und Themen des FFTs durch Fragen auch mit dem Publikum zu diskutieren und den Chatbot als Tool zu nutzen, diesen Themen und Inhalten näher zu kommen, und vor allem auch heraus zu finden, was die Besucher*innen zu bestimmten Themen denken und zu sagen haben. Mehr Teilhabe und gleichzeitig mehr Einblicke in das Theater hinter dem fertigen Theaterstück wären, so die Idee, das Ergebnis dieses Experiments. Aber wie kann man einen Chatbot programmieren, der genau die richtigen Fragen stellt, die auch das Theater, das Team, die Künstler*innen beschäftigen? Der Chatbot braucht den richtigen Input.
Beobachtungen zeigen, dass automatische Systeme wie Chatbots auch schnell eine Art politische Haltung annehmen, wie das Beispiel um den Chatbot Tay von Microsoft zeigt, der binnen weniger Stunden rassistisch wurde – wie kann man also die Haltung des FFTs in so einen Chatbot „einbauen“? Kann ein Bot überhaupt komplizierte künstlerische Inhalte verarbeiten? Und wenn ja, wie muss er dazu gefüttert werden? Die richtigen Texte und Diskussionen können eine Grundlage bilden – und dann? Dann, so die Vorstellung, beeinflusst vor allem auch das Publikum durch Fragen und Antworten die Haltung des Chatbots. Ein Ergebnis könnte sein, eine Art Gedankenwolke der Kommunikation zwischen Chatbot und Publikum öffentlich sichtbar zu machen – hier kann dargestellt werden, welche Themen das Theater und sein Publikum beschäftigen, über welche Begriffe diskutiert und sinniert werden, vielleicht auch, über welche Themen es sich lohnt, ein Theaterstück zu machen?
Aber nochmal an den Anfang – wo genau fangen wir da jetzt an? Nutzt man besser bestehende Chatbot-Tools oder programmiert man selbst? Welche Kulturinstitutionen nutzen Chatbots schon jetzt und können uns Tipps geben? Wir machen uns auf die Suche und starten das Projekt Chatbot.
Blog Teil 2: Die Entwicklung
10.12.2021
In einem Workshop mit unserem Digitalpartner MIREVI kamen wir, das Team des FFT, auf die Idee, einen Chatbot als Kommunikationstool zu entwickeln. Keinen gewöhnlichen Service-Chatbot, der wie in großen Dienstleistungsunternehmen die gängigsten Fragen der Kund*innen beantworten kann, sondern einen, wie wir ihn nannten, „philosophischen Chatbot“. Einen Chatbot fürs Theater, der nicht nur Fragen beantwortet, sondern auch Fragen stellt, der nicht nur über das aktuelle Programm Auskunft gibt, sondern über Themen rund um das Theater mit unserem Publikum diskutiert, chattet, die Menschen zum Denken anregt.
Wie aber funktioniert so ein Chatbot? Braucht es eine Art künstliche Intelligenz, die die Inhalte des Bots generiert? Was kann ein Chatbot eigentlich und wo sind Grenzen des bisher möglichen (wenn man an ein Budget aus dem Kulturbereich denkt)? Was bedeutet statisch, was dynamisch? Und was ist GPT-3?
Mit einem internationalen Team aus Entwickler*innen und Programmierer*innen arbeiten wir seit dem Sommer 2021 an unserem FFT Chatbot. Das Team rund um Nathan, der uns schon aus anderen Digitalprojekten und künstlerischen Arbeiten am FFT Düsseldorf bekannt war (u.a. The Agency), besteht aus verschiedenen Expert*innen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und UX Design: Andrew (tech lead), Karmel (developer), Killian (PM, frontend lead), Lune (AI researcher), Nathan (PM, Product) und Tobias (Product, UX).
In der Entwicklung des Chatbots haben wir verschiedene Software Möglichkeiten als KI Background ausprobiert, GPT-2, blender und dialogpt. Zur finalen Erstellung des Prototypen haben wir uns für die Software dialogpt entschieden – hier schienen uns die ersten Konversationen mit dem Bot am vielversprechendsten. Gerade arbeiten wir aber an der Umstellung auf GPT-3, um die möglichen Gespräche mit dem Bot zu verbessern. GPT-3 bedeutet „Generative Pre-trained Transformer 3“ und ist ein Sprachproduktionssystem. Es basiert auf über 170 Millionen Synapsen auf einem neuronalen Netzwerk und kann Texte ergänzen und selbst verfassen, dabei reproduziert GPT-3 menschliche Denk- und Argumentationsmuster. GPT-3 wurde 2020 von der Firma OpenAI veröffentlicht und generiert im Durschnitt ca. 4,5 Millionen Wörter pro Tag, über 300 Apps nutzen diese Technologie bereits.
Für eine sanfte Begrüßung beim Starten des Chatbot Tools, ob über unsere Webseite, in unserem Foyer oder über einen Telegram Kanal, haben wir uns für statische Nachrichten entschieden – das bedeutet, dass wir eine Art Kommunikationsbaum erstellt haben, der erste Auswahlmöglichkeiten und daraufhin die passenden, vorgeschriebenen Antworten gibt. Zum FFT als Theater, zu unserem Programm oder auch unserem Team. Erst wenn die User*innen den Button „mit mir chatten“ auswählen, erfolgt der Wechsel hin zur Künstlichen Intelligenz und der freien Kommunikation mit dem Bot. Hier sind, und das merken wir auch an sehr vielen Stellen noch, alle Textbeiträge durch die KI erstellt. Teilweise kann der/die/das Bot fast schon philosophieren, über die Liebe oder über Macht. Teilweise sind die generierten Beiträge aber auch völliger Nonsens. Aber genau hier wollen wir mit diesem Projekt hin und uns die Frage stellen: Was ist das genau, mit einer künstlichen Intelligenz sprechen? Kann eine künstliche Intelligenz, die sich hauptsächlich Informationen aus dem Internet zieht, schon ähnlich kommunikationsfähig wie ein Mensch sein? Welche neuen Felder und Themen entstehen, wenn man der KI freien Lauf lässt? Und in wie weit kann die KI die freie Theaterszene am FFT und in NRW „verstehen“?
Im Projekt „Das digitale Foyer“ suchen wir nach neuen Formen der Kommunikation mit unserem Publikum. Wir wollen unsere Inhalte vermitteln und dafür auch digitale Tools entwickeln. Der Chatbot bietet uns die Möglichkeit in einem Kommunikationsmedium, im gewöhnlichen Chatformat, das wir und unser Publikum tagtäglich nutzen, unsere Inhalte zu platzieren. Darüber hinaus möchten wir uns über den Chatbot mit Fragen nach Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen.
Unsere Besucher*innen können mit dem Chatbot auch über selbst gewählte Themen sprechen – so dass sie selbst und interaktiv neue Inhalte ins Theater hineinspielen. Worüber sollten wir als Gesellschaft sprechen? Welche Rolle nimmt das Theater als Kulturinstitution ein? Welche Themen sollten wir als Theater aufgreifen?
Ganz klar, Stand November 2021 ist der Chatbot noch ein Prototyp – wir wollen nicht behaupten, dass wir in dieser Phase einen „philosophischen Ctbot“ programmiert haben – aber wir haben die Grundzüge gelegt, um den Chatbot nun weiter zu entwickeln. Wichtig ist dabei natürlich die Grundlage der KI, die wir mit der Nutzung von GPT-3 verbessern wollen.
Wie genau aber arbeitet die KI durch GPT3?
„GPT-3 nutzt ein neurales Netzwerk, welches auf einem “Deep Learning” Model basiert. Es benutzt bestimmte KI Algorithmen und existierende Inhalte, um neuen Content zu kreieren. Die KI schaut nach bestimmte Muster und versucht draus Schlüsse zu ziehen, genauso wie damals im Schulunterricht. Erinnerst du dich? Theorien wurden dir beigebracht und du musstest sie bei verschiedenen Aufgaben anwenden. So funktioniert es auch bei GPT-3. Die KI trainiert ihre Algorithmen, indem sie Daten sammelt, sich Schlüsse draus zieht und bei neuem Content anwendet. Daraufhin bekommt sie ein Feedback und verbessert so ihr Algorithmus. Wenn der Algorithmus gut genug ist Schlüsse zu ziehen, dann benutzt die GPT-3 KI dieses Wissen für neue Daten. Das wichtige hierbei ist, dass die KI immer mit neuen und großen Daten “gefüttert” wird, damit sie weiter lernen kann.“ (Zitiat https://neuroflash.com/de/blog/gpt-3-deutsch/)
Wer nun neugierig geworden ist, hier geht’s zum Chatbot: https://t.me/fftchatbot
Wir freuen uns jederzeit über Feedback.
In einem Workshop mit unserem Digitalpartner MIREVI kamen wir, das Team des FFT, auf die Idee, einen Chatbot als Kommunikationstool zu entwickeln. Keinen gewöhnlichen Service-Chatbot, der wie in großen Dienstleistungsunternehmen die gängigsten Fragen der Kund*innen beantworten kann, sondern einen, wie wir ihn nannten, „philosophischen Chatbot“. Einen Chatbot fürs Theater, der nicht nur Fragen beantwortet, sondern auch Fragen stellt, der nicht nur über das aktuelle Programm Auskunft gibt, sondern über Themen rund um das Theater mit unserem Publikum diskutiert, chattet, die Menschen zum Denken anregt.
Wie aber funktioniert so ein Chatbot? Braucht es eine Art künstliche Intelligenz, die die Inhalte des Bots generiert? Was kann ein Chatbot eigentlich und wo sind Grenzen des bisher möglichen (wenn man an ein Budget aus dem Kulturbereich denkt)? Was bedeutet statisch, was dynamisch? Und was ist GPT-3?
Mit einem internationalen Team aus Entwickler*innen und Programmierer*innen arbeiten wir seit dem Sommer 2021 an unserem FFT Chatbot. Das Team rund um Nathan, der uns schon aus anderen Digitalprojekten und künstlerischen Arbeiten am FFT Düsseldorf bekannt war (u.a. The Agency), besteht aus verschiedenen Expert*innen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und UX Design: Andrew (tech lead), Karmel (developer), Killian (PM, frontend lead), Lune (AI researcher), Nathan (PM, Product) und Tobias (Product, UX).
In der Entwicklung des Chatbots haben wir verschiedene Software Möglichkeiten als KI Background ausprobiert, GPT-2, blender und dialogpt. Zur finalen Erstellung des Prototypen haben wir uns für die Software dialogpt entschieden – hier schienen uns die ersten Konversationen mit dem Bot am vielversprechendsten. Gerade arbeiten wir aber an der Umstellung auf GPT-3, um die möglichen Gespräche mit dem Bot zu verbessern. GPT-3 bedeutet „Generative Pre-trained Transformer 3“ und ist ein Sprachproduktionssystem. Es basiert auf über 170 Millionen Synapsen auf einem neuronalen Netzwerk und kann Texte ergänzen und selbst verfassen, dabei reproduziert GPT-3 menschliche Denk- und Argumentationsmuster. GPT-3 wurde 2020 von der Firma OpenAI veröffentlicht und generiert im Durschnitt ca. 4,5 Millionen Wörter pro Tag, über 300 Apps nutzen diese Technologie bereits.
Für eine sanfte Begrüßung beim Starten des Chatbot Tools, ob über unsere Webseite, in unserem Foyer oder über einen Telegram Kanal, haben wir uns für statische Nachrichten entschieden – das bedeutet, dass wir eine Art Kommunikationsbaum erstellt haben, der erste Auswahlmöglichkeiten und daraufhin die passenden, vorgeschriebenen Antworten gibt. Zum FFT als Theater, zu unserem Programm oder auch unserem Team. Erst wenn die User*innen den Button „mit mir chatten“ auswählen, erfolgt der Wechsel hin zur Künstlichen Intelligenz und der freien Kommunikation mit dem Bot. Hier sind, und das merken wir auch an sehr vielen Stellen noch, alle Textbeiträge durch die KI erstellt. Teilweise kann der/die/das Bot fast schon philosophieren, über die Liebe oder über Macht. Teilweise sind die generierten Beiträge aber auch völliger Nonsens. Aber genau hier wollen wir mit diesem Projekt hin und uns die Frage stellen: Was ist das genau, mit einer künstlichen Intelligenz sprechen? Kann eine künstliche Intelligenz, die sich hauptsächlich Informationen aus dem Internet zieht, schon ähnlich kommunikationsfähig wie ein Mensch sein? Welche neuen Felder und Themen entstehen, wenn man der KI freien Lauf lässt? Und in wie weit kann die KI die freie Theaterszene am FFT und in NRW „verstehen“?
Im Projekt „Das digitale Foyer“ suchen wir nach neuen Formen der Kommunikation mit unserem Publikum. Wir wollen unsere Inhalte vermitteln und dafür auch digitale Tools entwickeln. Der Chatbot bietet uns die Möglichkeit in einem Kommunikationsmedium, im gewöhnlichen Chatformat, das wir und unser Publikum tagtäglich nutzen, unsere Inhalte zu platzieren. Darüber hinaus möchten wir uns über den Chatbot mit Fragen nach Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen.
Unsere Besucher*innen können mit dem Chatbot auch über selbst gewählte Themen sprechen – so dass sie selbst und interaktiv neue Inhalte ins Theater hineinspielen. Worüber sollten wir als Gesellschaft sprechen? Welche Rolle nimmt das Theater als Kulturinstitution ein? Welche Themen sollten wir als Theater aufgreifen?
Ganz klar, Stand November 2021 ist der Chatbot noch ein Prototyp – wir wollen nicht behaupten, dass wir in dieser Phase einen „philosophischen Ctbot“ programmiert haben – aber wir haben die Grundzüge gelegt, um den Chatbot nun weiter zu entwickeln. Wichtig ist dabei natürlich die Grundlage der KI, die wir mit der Nutzung von GPT-3 verbessern wollen.
Wie genau aber arbeitet die KI durch GPT3?
„GPT-3 nutzt ein neurales Netzwerk, welches auf einem “Deep Learning” Model basiert. Es benutzt bestimmte KI Algorithmen und existierende Inhalte, um neuen Content zu kreieren. Die KI schaut nach bestimmte Muster und versucht draus Schlüsse zu ziehen, genauso wie damals im Schulunterricht. Erinnerst du dich? Theorien wurden dir beigebracht und du musstest sie bei verschiedenen Aufgaben anwenden. So funktioniert es auch bei GPT-3. Die KI trainiert ihre Algorithmen, indem sie Daten sammelt, sich Schlüsse draus zieht und bei neuem Content anwendet. Daraufhin bekommt sie ein Feedback und verbessert so ihr Algorithmus. Wenn der Algorithmus gut genug ist Schlüsse zu ziehen, dann benutzt die GPT-3 KI dieses Wissen für neue Daten. Das wichtige hierbei ist, dass die KI immer mit neuen und großen Daten “gefüttert” wird, damit sie weiter lernen kann.“ (Zitiat https://neuroflash.com/de/blog/gpt-3-deutsch/)
Wer nun neugierig geworden ist, hier geht’s zum Chatbot: https://t.me/fftchatbot
Wir freuen uns jederzeit über Feedback.
Beteiligte
Konzeption: FFT Team, Digitalpartner MIREVI
Programmierung Chatbot: Morphysm, Nathan Fain
Frontend Website: Das gute Ding
Projektleitung: Lena tom Dieck
Programmierung Chatbot: Morphysm, Nathan Fain
Frontend Website: Das gute Ding
Projektleitung: Lena tom Dieck