Die Deutsche Oper am Rhein trauert um den Tenor Udo Holdorf, der am 25. April im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Er war von 1973 bis zu seiner Renteneintritt 2011 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein und hier in unzähligen Partien zu erleben. Sein breites Repertoire über diesen langen Zeitraum hinweg umfasste u.a. Ur- und Erstaufführungen wie „Un re in ascolto“ von Luciano Berio, „Die Wiedertäufer“ von Alexander Goehr und „Vipern“ von Christian Jost, Janacek-Partien wie Boris („Katja Kabanova“) Broucek („Die Ausflüge des Herrn Broucek“) und Albert Gregor/Vitek („Die Sache Makropoulos“), den Hauptmann in „Wozzeck“ oder Loge in „Das Rheingold“. Sein komisches Talent kam zum Tragen in Rollen wie Dr. Cajus („Falstaff“), Kálmán Zsupan („Der Zigeunerbaron“) und der von ihm oft verkörperten Hexe in „Hänsel und Gretel“. Gastspiele führten ihn u.a. zu den Bayreuther Festspielen und an die Opernhäuser in Amsterdam, Leipzig, Marseille, Bordeaux, Lüttich, Bilbao und Buenos Aires. Eine seiner häufigsten Rollen, Herodes in „Salome“, war 2009/10 Udo Holdorfs letzte Partie an der Deutschen Oper am Rhein. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

© Hans Jörg Michel