Forum Opernhaus der Zukunft #2

Weltklasse am Rhein?!

Unter dem Titel „Weltklasse am Rhein?! Herausforderungen und Perspektiven einer internationalen Kulturstadt“ diskutierten am 18. März 2024 in der gut besuchten Aula der Kunstakademie Düsseldorf Expert*innen und Publikum über den Stellenwert, den ein Opernhausneubau als prägender Teil der Kulturlandschaft der Landeshauptstadt einnehmen könnte.

Die Talkrunde war bereits die zweite innerhalb der Veranstaltungsreihe „Forum Opernhaus der Zukunft“, die die Deutsche Oper am Rhein in Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf ausrichtet. Nach dem erfolgreichen Auftakt im Opernhaus Ende Januar zum Thema „Dritte Orte“ macht das „Forum Opernhaus der Zukunft" an verschiedenen Orten der Stadt Station, um mit den Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht ab heute auf der Webseite operamrhein.de als Stream-on-demand zur Verfügung.

Zum Einstieg in die Talkrunde in der Kunstakademie stellte Anna Kleeblatt, Kulturmanagerin und Vorsitzende der Stiftung Neues Konzerthaus München, internationale Kulturbauprojekte vor und beschrieb deren Impulswirkungen auf die jeweiligen Städte. Als anschauliche Beispiele nannte sie u.a. das Opernhaus Oslo und das Guggenheim Museum Bilbao, aber auch das Victoria & Albert Museum im schottischen Dundee, die Königliche Oper in Kopenhagen und das KKL Luzern. „Ein neuer Kulturbau muss mutig sein – dann hat er das Potenzial zum Stolz der Stadtgesellschaft zu werden und als Impulsgeber für das Leben in der Stadt und auch für die Wirtschaft zu wirken.“, so das Fazit von Anna Kleeblatt.

Unter der Moderation von TV-Journalist und Moderator Hamzi Ismail ging es um die künftige Positionierung der Landeshauptstadt im Kontext internationaler Kulturstädte und um die Rolle, die dabei das kulturelle und städtebauliche Jahrhundertprojekt „Opernhaus der Zukunft“ spielt.

Die Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Miriam Koch, gab einen Überblick über den aktuellen Stand des Opernneubauprojekts: In seiner Sitzung am 8. Mai wird der Rat der Stadt sich u.a. mit der Ausschreibung zum Architekturwettbewerb sowie der Realisierung einer Interimsspielstätte für die Deutsche Oper am Rhein befassen. Miriam Koch: „Wir planen das neue Opernhaus als Treffpunkt für alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer - und zwar unbedingt auch jenseits eines Vorstellungsbesuchs. Dass es dabei Impulsgeber für Wirtschaft und Tourismus sein wird, ist ein großartiger zusätzlicher Gewinn.“

Die Gastgeberin der Veranstaltung, Donatella Fioretti, Rektorin der Kunstakademie Düsseldorf und Architektin, maß dem Düsseldorfer Kulturleben große Bedeutung bei: „Kultur ist so notwendig wie essen, trinken und schlafen. Wir haben in diesem Jahr mit unserem Rundgang 40000 Besucher*innen in fünf Tagen erreicht. Das zeigt, wie sehr die Bewohner*innen ihre Beziehung zur Kunst in ihrer Stadt schätzen und leben.“

Auch Vitali Alekseenok, Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein ab 24/25, machte sich für den Opernhausneubau stark – trotz wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten: „Gerade in Krisenzeiten kommt der Kultur eine enorm wichtige Rolle zu, denn Kulturstätten sind Plätze der Begegnung und des gemeinsamen Erlebens von etwas, das den Kern des Menschseins ausmacht. Es ist deshalb ungeheuer wichtig, Kultur nicht als Luxus zu begreifen.“ Michael Brill, CEO von D.LIVE: „Um als internationaler Kulturstandort dauerhaft zu strahlen, müssen wir unsere vielseitige Infrastruktur weiterentwickeln. Lasst uns nicht nur etwas Besseres schaffen, sondern etwas vollständig NEUES entwickeln.“

Im Anschluss an das Expert*innengespräch hatten die Teilnehmenden aus dem Publikum Gelegenheit, Fragen zu stellen und eigene Impulse zu geben.

Die nächste Talkrunde beschäftigt sich mit dem Thema, wie durch programmatische Angebote und Spielplangestaltung eine Öffnung für neue Publikumsschichten erfolgen kann. Sie findet statt am Montag, 29. April 2024, um 18.30 Uhr im FFT (Forum Freies Theater) im KAP1. Der Eintritt ist frei, eine Ticketreservierung erforderlich.