Forum Opernhaus der Zukunft #3

Die Öffnung ist Programm

Im Düsseldorfer Opernhaus der Zukunft ist die Öffnung Programm, architektonisch wie inhaltlich. Bei einer lebhaften Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Opernhaus der Zukunft“ wurden im FFT (Forum Freies Theater) im KAP1 Strategien und Formate für ein Musiktheater der Zukunft diskutiert.


Keynote-Speaker Rainer Simon von der Komischen Oper Berlin stellte exemplarisch Meilensteine der erfolgreichen Neupositionierung des kleinsten der drei Berliner Opernhäuser während der Intendanz von Barrie Kosky (2012 bis 2022) vor und berichtete über seine Erfahrungen mit Interimsspielstätten. Zudem gab er in seiner Keynote Einblick in die aktuelle programmatische Strategie der Komischen Oper Berlin, die sich aufgrund einer Generalsanierung des Stammhauses in Berlin-Mitte seit Anfang der Spielzeit als Interim im Schillertheater befindet und zudem mehrere Außenspielstätten bespielt. Er ermutigte die Deutsche Oper am Rhein und ihr Publikum, die Zeit im Interim während der Errichtung des Neubaus nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als Chance aufzufassen, um über grundlegende programmatische Fragen zu reflektieren sowie neue Räume und neues Publikum zu erobern.

Die Beigeordnete für Kultur und Integration der LH Düsseldorf, Miriam Koch, informierte beim „Forum Opernhaus der Zukunft“ über den aktuellen Stand des Projektes und die Beschlussvorlagen, über die der Rat der Landeshauptstadt in seiner nächsten Sitzung am 8. Mai 2024 entscheiden will. Im Gespräch mit den anderen Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmern betonte sie, dass der Schlüssel zur Öffnung des Opernhauses der Zukunft nicht allein im Programm liege. Die institutionelle und räumliche Öffnung sei ebenso wichtig. „Hierfür haben wir ein gutes und schlüssiges Konzept entwickelt, das wir dem Rat als Grundlage für die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs vorschlagen. Neben dem Bau einer zukunftsweisenden, hochkarätigen Produktions- und Spielstätte für Oper und Ballett geht es darum, das Opernhaus der Zukunft als „Dritten Ort“ für die gesamte Stadtgesellschaft zu öffnen.“ Dieses werde unter anderem durch die Integration der Musikbibliothek der Zentralbücherei sowie zahlreiche gastronomische Angebote gewährleistet.

In der anschließenden Diskussion tauschten sich Miriam Koch und Rainer Simon mit Kathrin Tiedemann, künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des FFT, Anna Melcher, Chefdramaturgin der Deutschen Oper am Rhein, sowie Niels Nuijten, künstlerischer Co-Direktor des „Opera Forward Festivals“ am Het Nationale Opera & Ballet Amsterdam, zu verschiedenen Aspekten des Themas aus.