3sat ist Kultur!

Wir bitten die Rundfunkkommission, die unter §28a vorgeschlagene Änderung zur Novellierung des Medienstaatsvertrages zu überdenken und zurückzunehmen. Wenn Inhalte von 3sat teilweise oder vollständig in das Programm von arte überführt werden, würde das, so befürchten wir, langfristig das Aus des Senders bedeuten.

Die Kulturberichterstattung und die Bildungs- und Informationsangebote der öffentlich- rechtlichen Sender gehören zum demokratischen, sozialen und kulturellen Fundament einer Gesellschaft – so ist es auch bisher im Medienstaatsvertrag festgehalten.

Die demokratische Gesellschaft sieht sich derzeit vor große Herausforderungen gestellt. Die unabhängige kritische Begleitung der kulturellen Produktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist konstituierend für die demokratische Meinungsbildung und gesellschaftliche Entwicklung. Auch in Anbetracht der schwierigen ökonomischen Lage sind frei verfügbare Bildungsangebote wertvoller denn je. All dies stärkt die Resilienz einer Gesellschaft und gibt vielen Menschen und Künstler:innen einer diversen Gesellschaft eine Stimme.

Mit seinen Formaten wie dem tagesaktuellen Feuilletonmagazin »Kulturzeit«, Wissenschaftssendungen wie »Nano« oder »Scobel«, Reportagen, Dokumentationen, anspruchsvollen Filmreihen sowie die jährliche Aufzeichnung ausgesuchter Theaterstücke des Theatertreffens »Starke Stücke« leistet 3sat seit vierzig Jahren eine unersetzliche Arbeit und einen herausragenden Beitrag im medialen Mainstream.

3sat selbst ist Kultur. Stärken Sie diese. Stärken Sie die demokratische Gesellschaft. Stellen Sie 3sat nicht ein.

Wilfried Schulz (Intendant Düsseldorfer Schauspielhaus)
Michael Becker (Intendant Düsseldorfer Symphoniker und Tonhalle Düsseldorf)
Christoph Meyer (Intendant Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg)