
10 Fakten zu
Pinocchio
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Die Uraufführung „Pinocchio“, die ab dem 27. April im Theater Duisburg zu erleben sein wird, ist ein Auftragswerk der Deutschen Oper am Rhein für Kinderchöre und erwachsene Solist*innen.
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Das Regieteam rund um Marius Schötz (Komposition, Libretto und Inszenierung) und Marthe Meinhold (Libretto und Inszenierung) kennt sich mit Stückentwicklungen aus. Und auch an der Deutschen Oper am Rhein sind sie keine Unbekannten: Das Regieduo hat das Stück „Kinder an die Macht!“ im UFO – Junge Oper Urban entwickelt und uraufgeführt und kehrt nun zurück, um die fabelhaft hochstapelnden Abenteuer von der sprechenden Holzpuppe für die große Bühne erzählen.
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Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Episodenroman des italienischen Autors Carlo Collodi aus dem Jahr 1883. Marius Schötz und Marthe Meinhold wollten aber nicht einfach so die Holzhammer-Pädagogik von Collodi übernehmen. Stattdessen haben sie die Geschichte mit Expert*innen für junge Perspektiven, nämlich den Kindern und Jugendlichen des Kinderchors am Rhein, unter die Lupe genommen. Im Rahmen mehrerer Workshops wurde Pinocchios Welt untersucht und viele Fragen diskutiert. Zum Beispiel: „Warum lügen Menschen?“, „Was heißt es eigentlich ein gutes Kind zu sein?“, „Wie bewegt sich eine Holzpuppe?“ und „Was soll in der Oper über Pinocchio unbedingt vorkommen?“
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Diese Gespräche und Überlegungen der Kinder und Jugendlichen hat das Regieduo aufgenommen – es waren insgesamt über 250 Seiten Material – und auf dieser Grundlage das Libretto verfasst. „Kunstvoll zusammengedampft“ trifft es eigentlich besser, denn das erklärte Ziel war, den Sound und das Denken der jungen Menschen im Text zu erhalten. So sind sehr viele direkte Zitate der Kinder und Jugendlichen wiederzufinden, genauso wie deren Überlegungen zu Figurenzeichnung und Dramaturgie ausschlaggebend waren.
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Marius Schötz hat die Abenteuer des Pinocchio komponiert, Steven Tanoto hat das Orchesterarrangement übernommen. Sodass dem rasanten, lustvollen Klang mit Anleihen an die Filmmusik nichts mehr im Wege steht. Das Bauchgefühl der produktionsbetreuenden Dramaturgin sagt, dass dies die erste Oper ist, deren großer Hit sich ums Hausaufgaben machen und andere lästige Pflichten des Alltags dreht: „Pinocchio, du sollst Hausaufgaben machen!“.
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„Pinocchio“ dauert insgesamt ca. 75 Minuten, es gibt keine Pause. Im Werk wird gesungen und gesprochen. Und wachsende Nasen gibt es natürlich auch.
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Die große Besonderheit dieser Produktion ist, dass es nicht etwa einen Titelhelden gibt, sondern: ganz viele. Um die 40 Kinder und Jugendliche verkörpern Pinocchio gemeinsam und vielstimmig. Denn die Holzpuppe ist viel zu anarchisch, charmant, und vielschichtig, als dass ein*e Solist*in dem gerecht werden könnte. Der kollektive Pinocchio wird von den Hauptchören des Kinderchors am Rhein und der Akademie für Chor und Musiktheater gesungen. Zudem stehen noch 20 weitere Kinder der Vorchöre als Grille und Schlange auf der Bühne.
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Die erwachsenen Solist*innen verkörpern alle anderen Figuren: Geppetto, Fuchs, Kater, Esel, Fee, Docht und Lehrerin.
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Was denn nun: Puppe oder Kind? Nach seiner langen Reise durch die Welt mit all ihren Merkwürdigkeiten ist eins klar: Pinocchio bleibt Pinocchio. Er kommt zum Schluss: „Es ist ja eigentlich auch schön, man selbst zu bleiben […] Wir ziehen hinterdrein, ob Holz, ob Haut oder Fell. Es ist immer gut, ja, es ist immer gut, Pinocchio zu sein.“
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Am Samstag, den 12. April 2025, um 15:00 Uhr lädt die Junge Oper zu einem Familiennachmittag anlässlich der nahenden Uraufführung im Theater Duisburg ein. Unter dem Titel „Lügen haben kurze Beine“ gibt es Einblicke in Pinocchios Welt, Spiele, Spaß und Nasen basteln. Der Eintritt ist frei!