Jean Rosenthal
Die beiden zentralen Errungenschaften der 1912 in New York City geborenen Jean Rosenthal sind zum einen die Etablierung des Lightdesigns als gleichwertige Disziplin neben Bühnen- und Kostümbild und zum anderen die Revolutionierung der Beleuchtungspraktiken für Tanz. Die skulpturale Qualität der Körper, die sie vor allem durch die Verwendung von Seitenlicht herstellte, zählt noch heute als vielerorts verwendeter Standard für Tanzbeleuchtung. Ihre Vorliebe zum Tanz entstand vor allem durch die frühe Begegnung mit Martha Graham. Begeistert von dem abstrakten Ansatz ihrer Choreographien arbeitete Rosenthal in den Jahren 1928 bis 1930 als technische Assistentin von Graham. Nachdem sie sich einen Namen als Lightdesignerin gemacht hatte, führte sie die Zusammenarbeit mit Martha Graham fort, welche Lichtkonzepte für insgesamt 53 Stücke der Choreographin umfasst. Darüber hinaus arbeitete Rosenthal eng mit George Balanchine und dem New York City Ballet zusammen und gestaltete das Licht für zahlreiche Broadway-Produktionen, darunter „West Side Story“ (1957), „Fiddler on the roof“ (1964) und „Cabaret“ (1966).