Viktor Ullmann
Der Kaiser von Atlantis
19. September 2020 - 16. Oktober 2020
In der maschinisierten Tötungsindustrie des Kaisers Overall von Atlantis sind Harlekin und Tod —„das Leben, das nicht mehr lachen und das Sterben, das nicht mehr weinen kann“ — nur noch Zaungäste in einer Welt, „die verlernt hat, am Leben sich zu freuen und des Todes zu sterben“. Als Overall den Krieg Aller gegen Alle verkündet, sieht sich der Tod endgültig zu einem kleinen Handwerker des Sterbens degradiert und verweigert dem Kaiser fortan den Dienst…
Welchen Wert haben Tod und Leben noch in einer Welt, in der die Menschen ihrer Würde beraubt werden und in der massenhaft gestorben wird? Um diese Frage kreist Viktor Ullmanns (1898-1944) vielschichtige Opern-Parabel „Der Kaiser von Atlantis“, die er 1943-44 mitten im alltäglichen Grauen des Konzentrationslagers Theresienstadt für ein hochklassiges Solistenensemble komponierte. In seinem knapp einstündigen Werk verarbeitete Viktor Ullmann neben zeitgenössischen Einflüssen von Schönberg bis zu den Modetänzen der 1920erund 30er-Jahre auch hintersinnig Musikzitate wie den Bach-Choral „Ein’ feste Burg ist unser Gott“ oder das Deutschland-Lied. Obwohl der „Kaiser von Atlantis“ kurz vor seiner Premiere aus unbekannten Gründen abgebrochen wurde, blieb die Partitur als eindringliches Zeugnis des engagierten künstlerischen Widerstands gegen ein tyrannisches Unrechtsregime erhalten.
Regisseurin Ilaria Lanzino, die unlängst mit dem renommierten EOP – Europäischer Opernregie-Preis ausgezeichnet wurde, inszeniert Ullmanns „Kaiser von Atlantis“ für die Deutsche Oper am Rhein.
Opernführer Audio zu „Der Kaiser von Atlantis“ jetzt hier anhören
Spiel in einem Akt (1943/44)
Dichtung von Peter Kien
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Musikalische Leitung
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Inszenierung
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Ausstattung
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Licht
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Dramaturgie
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Overall, Kaiser von Atlantis
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Der Lautsprecher
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Der Tod
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Harlekin
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Ein Soldat
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Ein Mädchen
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Trommler
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Orchester
Wo der Tod seinen Schrecken verliert, bricht sich das Leben Bahn. Doch welche Macht bleibt einem mörderischen Despoten, in dessen Reich niemand mehr sterben darf? Exekutionen können nicht mehr vollstreckt werden, Soldaten sich nicht mehr gegenseitig töten. Bald kommt es im ganzen Land zu erbittert geführten Aufständen lebender Toter gegen das erzwungene Sterblichkeitsverdikt. Der Tod bietet an, seinen Streik zu beenden, falls der Kaiser das Opfer bringt, „als erster den neuen Tod zu leiden“. Overall nimmt Abschied und folgt dem Tod.
Kritik bei Bachtrack www.bachtrack.com
Kritik in den Niederrhein Nachrichten www.niederrhein-nachrichten.de
Kritik bei IOCO www.ioco.de
Kritik bei O-Ton www.o-ton.online
Kritik beim Opernfreund www.deropernfreund.de
Kritik im Online Musik Magazin www.omm.de
Opernscouts in der Rheinischen Post
Erlebte Oper: Das sagen unsere Opernscouts
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