30.05.–19.06.2024 / Oper
Don Carlo
Giuseppe Verdi
Beschreibung
Im Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und öffentlichem Zwang: Schillers großes Drama auf der Opernbühne.
Oper in vier Akten nach Friedrich von Schiller
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle
Italienischer Text von Antonio Ghislanzoni
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle
Italienischer Text von Antonio Ghislanzoni
„Geben Sie Gedankenfreiheit!“, fordert der charismatische Posa von König Philipp II., dessen rigider Herrschaftsapparat das katholische Spanien, vor allem aber die unterdrückten protestantischen Provinzen Flanderns im Würgegriff der Inquisition zu ersticken droht. Doch weder der einsame König noch sein labiler Sohn Carlo erweisen sich für den Freiheitskämpfer als die erhofften Heilsbringer: Zu sehr ist Philipp im starren Korsett aus Pflicht und Tradition gefangen, zu tief hat sich der Kronprinz in der Liebe zu seiner Stiefmutter Elisabeth verstrickt. Am Ende werden sie alle Opfer eines unbarmherzigen Kirchen-Regimes sein, in der für menschliche Regungen kein Platz ist.
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Licht
Chorleitung
Dramaturgie
Besetzung
Filippo II.
Don Carlo
Rodrigo di Posa
Il Grande Inquisitore
Un Frate
Elisabetta di Valois
Principessa di Eboli
Tebaldo
Il conte di Lerma
Voce dal cielo
La Contessa di Aremberg
Natali Dzemailova/Justine Ritters
Flandische Deputierte
Hagen-Goar Bornmann, Thomas Büscher, Dashuai Jiao/Doğuş Güney, George Gamal, Matteo Guerzé/Andreas Elias Post, Valentin Ruckebier
Extrachor
Extrachor
Orchester
Handlung
VORGESCHICHTE
Durch eine Heirat der Prinzessin von Frankreich, Elisabeth von Valois, mit dem spanischen Infanten, Don Carlos, sollte der Frieden zwischen den beiden Weltmächten besiegelt werden. Im Wald von Fontainebleau begegneten sich beide zum ersten Mal und verliebten sich auch ineinander. Doch schließlich wurde beschlossen, dass Elisabeth aus Gründen der Staatsräson nicht Carlos, sondern seinen Vater, Philipp II., heiraten sollte. Damit wurde sie zu Carlos’ Stiefmutter.
AKT I
Mönche tragen den Leichnam Karls V. zu Grabe. Der Vater Philipps II. hatte die Regierungsgeschäfte seinem Sohn übergeben und seine letzten Lebensjahre als Mönch im Kloster verbracht. Sein Enkel Don Carlo erträgt nicht, dass Elisabeth seinen Vater heiratet und er sie nicht mehr lieben darf. Nur der Himmel verheißt ihm noch Erlösung aus seinem Alptraum. Sein Freund Rodrigo, Marquis von Posa, soeben von einer Reise durch die niederländischen Provinzen zurückgekehrt, reißt ihn aus seiner Depression. Er versucht, Carlos von der Idee eines gemeinsamen Freiheitskampfes für Flandern zu begeistern. Der Infant soll seinen Vater bitten, ihm die Herrschaft über die Provinzen zu übertragen. Carlos, der nur noch aus Spanien fliehen möchte, willigt ein. Er und Rodrigo geloben einander Freundschaft bis in den Tod. Prinzessin Eboli genießt mit den Hofdamen ihre freie Zeit in den Gemächern der Königin und singt ein – am Hofe verbotenes – orientalisches Schleierlied. Als Elisabeth von Valois erscheint, ändert sich die aus gelassene Stimmung. Plötzlich taucht auch Marquis Posa auf und überreicht der Königin heimlich ein Billet, in dem Carlos um ein Gespräch mit seiner Stiefmutter bittet. Rodrigo drängt sie, dem unglücklichen Carlos eine Audienz zu gewähren. Eboli, heimlich in Carlos verliebt, interpretiert dies hoffnungsvoll als Indiz seiner Gegenliebe. Elisabeth willigt ein und empfängt Don Carlos allein. Dieser gesteht ihr erneut seine Liebe. Als sie ihm die Ausweglosigkeit der Situation bewusst macht, läuft er davon. Philipp II. ist überrascht, seine Frau allein vorzufinden und verbannt die französische Hofdame, die nach strengem Hofprotokoll immer in der Nähe der Königin zu sein hat. Nachdem alle den Raum verlassen haben, hält Philipp II. Marquis Posa zurück. Als dieser die Möglichkeit hat, mit dem Herrscher offen zu sprechen, berichtet er von der Grausamkeit des spanischen Regimes in den Niederlanden. Trotz dieser scharfen Kritik zeigt der König große Sympathie für den Idealisten und macht ihn zu seinem engsten Berater. Er vertraut ihm an, dass er seine Frau verdächtigt, ein Verhältnis mit Carlos zu haben. Der König warnt Posa vor dem Großinquisitor.
AKT II
Prinzessin Eboli hat Carlos mit einem anonymen Schreiben zu einem mitternächtlichen Rendezvous
geladen. Don Carlos glaubt, dass der Brief von Elisabeth ist und empfängt stürmisch die Verschleierte. Zu spät erkennt er Eboli. Diese durchschaut die wahren Zusammenhänge und schwört, sich an Carlos und der Königin zu rächen. Auch Rodrigo kann sie nicht davon abbringen, zunächst will er die Prinzessin umbringen, lässt sie aber schließlich gehen. Posa sucht einen Ausweg und bittet Carlos um alle Briefe, die ihn belasten könnten. Man bereitet das Autodafé vor. Plötzlich unterbricht Don Carlos mit Abgesandten aus Flandern das Fest und brüskiert den König vor dem versammelten Hofstaat und allen Kirchenvertretern. Man hält ihn für wahnsinnig. Don Carlos drängt seinen Vater, ihm die Provinzen anzuvertrauen und bedroht ihn schließlich in aller Öffentlichkeit mit seiner Waffe. Rodrigo entwaffnet ihn. Die Flamen werden verbrannt.
AKT III
Philipp II. erhält von Eboli die Schmuckschatulle seiner Frau. Hierin findet er das Porträt seines Sohnes. Der König leidet unter seinem Scheitern als Ehemann und Vater, aber auch unter seiner
Ohnmacht gegenüber der katholischen Kirche. Dennoch holt er bei dem Großinquisitor den Rat ein, ob es einem Vater gestattet sei, seinen Sohn zu töten. Dieser erteilt ihm hierfür seine Absolution, doch fordert er selbst die Auslieferung Marquis Posas. Elisabeth hat den Raub ihrer Schatulle bemerkt und fordert vom König Gerechtigkeit. Er bezichtigt sie des Ehebruchs und als sie sich verteidigt, verliert er die Fassung und schlägt seine Frau, die ohnmächtig zu Boden geht. Anschließend ruft er Posa und Eboli zur Hilfe. Rodrigo beschließt, alle Verdachtsmomente von Carlos auf sich zu lenken und damit den Freund zu retten. Eboli gesteht Elisabeth, dass sie aus Eifersucht die Schatulle ausgeliefert hat. Die Königin verbannt sie ins Kloster. Die wenigen Stunden, die Eboli bleiben, will sie nutzen, um Carlos’ Leben zu retten. Rodrigo besucht Carlos im Gefängnis, um sich
zu verabschieden. Er selbst wird nun als Hochverräter von der Inquisition gesucht. In Carlos’ Armen treffen Rodrigo die Kugeln der Mörder. Sterbend kann er seinem Freund noch mitteilen, dass Elisabeth ihn am folgenden Tag zu einem letzten Gespräch erwarte. Philipp II. will Frieden mit seinem Sohn schließen, doch dieser klärt ihn darüber auf, dass der Marquis sich für ihn geopfert habe. Inzwischen hat Eboli den Hofstaat aufgewiegelt. Alle fordern, den Infanten zu sehen. Der Großinquisitor kommt dem König zu Hilfe und zwingt das Volk in die Knie. Carlos kann entkommen.
AKT IV
Elisabeth wartet am Grab Karls V. auf Carlos. Als er erscheint, fordert sie ihn eindringlich auf, Rodrigos letzten Willen zu erfüllen und Flandern zu befreien. Ein gemeinsames irdisches Zusammenleben ist für beide unmöglich, sie nehmen Abschied. Doch der König und der Großinquisitor beobachten das Zusammentreffen. Philipp II. tötet seinen Sohn. Die Stimme Karls V. ertönt und verheißt Erlösung von allem irdischen Leiden im Tod.
Durch eine Heirat der Prinzessin von Frankreich, Elisabeth von Valois, mit dem spanischen Infanten, Don Carlos, sollte der Frieden zwischen den beiden Weltmächten besiegelt werden. Im Wald von Fontainebleau begegneten sich beide zum ersten Mal und verliebten sich auch ineinander. Doch schließlich wurde beschlossen, dass Elisabeth aus Gründen der Staatsräson nicht Carlos, sondern seinen Vater, Philipp II., heiraten sollte. Damit wurde sie zu Carlos’ Stiefmutter.
AKT I
Mönche tragen den Leichnam Karls V. zu Grabe. Der Vater Philipps II. hatte die Regierungsgeschäfte seinem Sohn übergeben und seine letzten Lebensjahre als Mönch im Kloster verbracht. Sein Enkel Don Carlo erträgt nicht, dass Elisabeth seinen Vater heiratet und er sie nicht mehr lieben darf. Nur der Himmel verheißt ihm noch Erlösung aus seinem Alptraum. Sein Freund Rodrigo, Marquis von Posa, soeben von einer Reise durch die niederländischen Provinzen zurückgekehrt, reißt ihn aus seiner Depression. Er versucht, Carlos von der Idee eines gemeinsamen Freiheitskampfes für Flandern zu begeistern. Der Infant soll seinen Vater bitten, ihm die Herrschaft über die Provinzen zu übertragen. Carlos, der nur noch aus Spanien fliehen möchte, willigt ein. Er und Rodrigo geloben einander Freundschaft bis in den Tod. Prinzessin Eboli genießt mit den Hofdamen ihre freie Zeit in den Gemächern der Königin und singt ein – am Hofe verbotenes – orientalisches Schleierlied. Als Elisabeth von Valois erscheint, ändert sich die aus gelassene Stimmung. Plötzlich taucht auch Marquis Posa auf und überreicht der Königin heimlich ein Billet, in dem Carlos um ein Gespräch mit seiner Stiefmutter bittet. Rodrigo drängt sie, dem unglücklichen Carlos eine Audienz zu gewähren. Eboli, heimlich in Carlos verliebt, interpretiert dies hoffnungsvoll als Indiz seiner Gegenliebe. Elisabeth willigt ein und empfängt Don Carlos allein. Dieser gesteht ihr erneut seine Liebe. Als sie ihm die Ausweglosigkeit der Situation bewusst macht, läuft er davon. Philipp II. ist überrascht, seine Frau allein vorzufinden und verbannt die französische Hofdame, die nach strengem Hofprotokoll immer in der Nähe der Königin zu sein hat. Nachdem alle den Raum verlassen haben, hält Philipp II. Marquis Posa zurück. Als dieser die Möglichkeit hat, mit dem Herrscher offen zu sprechen, berichtet er von der Grausamkeit des spanischen Regimes in den Niederlanden. Trotz dieser scharfen Kritik zeigt der König große Sympathie für den Idealisten und macht ihn zu seinem engsten Berater. Er vertraut ihm an, dass er seine Frau verdächtigt, ein Verhältnis mit Carlos zu haben. Der König warnt Posa vor dem Großinquisitor.
AKT II
Prinzessin Eboli hat Carlos mit einem anonymen Schreiben zu einem mitternächtlichen Rendezvous
geladen. Don Carlos glaubt, dass der Brief von Elisabeth ist und empfängt stürmisch die Verschleierte. Zu spät erkennt er Eboli. Diese durchschaut die wahren Zusammenhänge und schwört, sich an Carlos und der Königin zu rächen. Auch Rodrigo kann sie nicht davon abbringen, zunächst will er die Prinzessin umbringen, lässt sie aber schließlich gehen. Posa sucht einen Ausweg und bittet Carlos um alle Briefe, die ihn belasten könnten. Man bereitet das Autodafé vor. Plötzlich unterbricht Don Carlos mit Abgesandten aus Flandern das Fest und brüskiert den König vor dem versammelten Hofstaat und allen Kirchenvertretern. Man hält ihn für wahnsinnig. Don Carlos drängt seinen Vater, ihm die Provinzen anzuvertrauen und bedroht ihn schließlich in aller Öffentlichkeit mit seiner Waffe. Rodrigo entwaffnet ihn. Die Flamen werden verbrannt.
AKT III
Philipp II. erhält von Eboli die Schmuckschatulle seiner Frau. Hierin findet er das Porträt seines Sohnes. Der König leidet unter seinem Scheitern als Ehemann und Vater, aber auch unter seiner
Ohnmacht gegenüber der katholischen Kirche. Dennoch holt er bei dem Großinquisitor den Rat ein, ob es einem Vater gestattet sei, seinen Sohn zu töten. Dieser erteilt ihm hierfür seine Absolution, doch fordert er selbst die Auslieferung Marquis Posas. Elisabeth hat den Raub ihrer Schatulle bemerkt und fordert vom König Gerechtigkeit. Er bezichtigt sie des Ehebruchs und als sie sich verteidigt, verliert er die Fassung und schlägt seine Frau, die ohnmächtig zu Boden geht. Anschließend ruft er Posa und Eboli zur Hilfe. Rodrigo beschließt, alle Verdachtsmomente von Carlos auf sich zu lenken und damit den Freund zu retten. Eboli gesteht Elisabeth, dass sie aus Eifersucht die Schatulle ausgeliefert hat. Die Königin verbannt sie ins Kloster. Die wenigen Stunden, die Eboli bleiben, will sie nutzen, um Carlos’ Leben zu retten. Rodrigo besucht Carlos im Gefängnis, um sich
zu verabschieden. Er selbst wird nun als Hochverräter von der Inquisition gesucht. In Carlos’ Armen treffen Rodrigo die Kugeln der Mörder. Sterbend kann er seinem Freund noch mitteilen, dass Elisabeth ihn am folgenden Tag zu einem letzten Gespräch erwarte. Philipp II. will Frieden mit seinem Sohn schließen, doch dieser klärt ihn darüber auf, dass der Marquis sich für ihn geopfert habe. Inzwischen hat Eboli den Hofstaat aufgewiegelt. Alle fordern, den Infanten zu sehen. Der Großinquisitor kommt dem König zu Hilfe und zwingt das Volk in die Knie. Carlos kann entkommen.
AKT IV
Elisabeth wartet am Grab Karls V. auf Carlos. Als er erscheint, fordert sie ihn eindringlich auf, Rodrigos letzten Willen zu erfüllen und Flandern zu befreien. Ein gemeinsames irdisches Zusammenleben ist für beide unmöglich, sie nehmen Abschied. Doch der König und der Großinquisitor beobachten das Zusammentreffen. Philipp II. tötet seinen Sohn. Die Stimme Karls V. ertönt und verheißt Erlösung von allem irdischen Leiden im Tod.